Tattoo Pflegeanleitung


Die eigendliche Pflege !

- wichtig ist dass das Bild durch einen provisorischen Verband geschützt wird (wird vom Tätowierer mit Folie hergestellt), damit vorerst keine Luft und kein Dreck an die Tätowierung kommen. Nun haben die Poren Zeit, sich ohne äußere Einflüsse von innen zu schließen und noch einmal Wundwasser aus der leichten Wunde zu drücken. Dieses sammelt sich unter der Folie zusammen mit der vorher aufgebrachten Vaseline. - Entfernen Sie nach 3 Stunden die Folie, indem Sie das Verbandsmaterial nass machen und dann vorsichtig ablösen. Danach die frische Tätowierung zweimal kurz hintereinander vorsichtig mit lauwarmem Wasser und parfümfreier Seife waschen. Sollte eine solche nicht vorhanden sein, nehmen Sie ein Duschbad oder Shampoo. Benutzen Sie auf keinen Fall zum Abwaschen einen Waschlappen, sondern nur Ihre Hände! Waschlappen sind zu rau dafür! - Die ganze Sache kurz mit kaltem Wasser abspülen und mit einem Tuch Küchenrolle trocknen(tupfen,nicht reiben!). - Denselben Tag noch ein- bis zweimal abwaschen, um das noch aus dem Tattoo austretende Wundwasser zu beseitigen. Da dieses sonst unnötig Schorf (Grind) bilden könnte. -Nach 3-4 Tagen darf man das erste Mal vorsichtig und hauchdünn eine Wund-und-Heilsalbe (Bepanthen, Panthenol oder PEGASUS) aus der Apotheke auf das frische Bild auftragen (einen leichten Film, nicht einmassieren). - Nun kann das Bild 1 Mal täglich eingecremt werden, bis der Schorf vollständig und von selbst abgefallen ist. - Vermeiden Sie auf jeden Fall das Kratzen und Herumpulen an dem Schorf, da sie nur die Farbpartikel entfernen, die dann der Tätowierung fehlen würden und zu blassen oder weißen Stellen im Bild führen könnten. Bei Juckreiz ebenfalls nicht kratzen! - Nach ca. 4-7 Tagen (hängt immer vom Hauttyp ab) beginnt sich die Schutzhaut (Schorf) über der Tätowierung wie ein Sonnenbrand herunterzuschälen. Darunter sieht man eine stark glänzende Haut. Diese ist die erste neu gebildete Haut über der frischen Tätowierung, unter der die eingestochenen Farbpigmente deutlich zu sehen sind.

 

Pflege Info 1

Was man in den ersten Tagen und Wochen besonders beachten sollte!

- Eine frisch gestochene Tätowierung ist wie eine Wunde zu behandeln! Also gehen Sie in den ersten Tagen vorsichtig damit um! - Vermeiden Sie Vollbäder, wobei das Bild Gefahr laufen würde, aufzuweichen und aufzuquellen. Das könnte einen Farbverlust bei dem frisch gestochenen Bild verursachen. - Auch keine Sauna, Chlorbäder und Schwimmhallen, bevor das Tattoo nicht vollkommen abgeheilt ist. - Für mindestens 3 - 4 Wochen kein Solarium und keine Sonneneinstrahlung. Denken Sie auch danach noch an ausreichend Sonnenschutzcreme gegen die UV-Strahlung. (Es gibt spezielle Sonnenblocker für Tätowierungen)


Pflege Info 2

Händewaschen alleine reicht nicht aus...

Selbst bei einem gründlichen Waschvorgang mit warmen Wasser und Seife werden Mikroorganismen nur zum Teil heruntergewaschen, nicht jedoch inaktiviert oder abgetötet. Somit ist das Händewaschen keine effektive Maßnahme zur Verhinderung von Keimverbreitung.

Hautdesinfektion

Bei der Hautdesinfektion im Tätowiererbereich soll verhindert werden, dass auf der Oberfläche der Haut sitzende Keime in die Blutbahn bzw.: das Gewebe gelangen, womit eine Infektionsverhinderung erreicht werden soll. Üblicherweise werden Hautdesinfektionsmittel auf der Basis von Alkoholen mit kurzer Einwirkzeit eingesetzt: zu bevorzugen sind solche Präparate die nur 15 Sekunden benötigen. Bei sauberer Haut ist es ausreichend, das Präparat mit einer Pump-Sprayflasche aufzusprühen und 15 Sekunden einwirken zu lassen: in der Regel ist der Alkohol dann auch verdunstet. Zu beachten ist, das vor dem Stechen bzw. dem Bearbeiten der Hautfläche das Hautdesinfektionsmittel ausgetrocknet ist und die entsprechende Hautfläche vor der Durchführung der eigentlichen Maßnahme nicht mehr mit unsterilen Händen oder Instrumenten in Berührung gelangt. Die Hautdesinfektion ist also sehr einfach durchzuführen: es wird ein zugelassenes Hautdesinfektionsmittel auf der Basis von Alkohol verwendet, das entsprechende Hautareal wird eingesprüht, es werden mindestens 15 Sekunden bzw. solange abgewartet, bis das Hautdesinfektionsmittel verdunstet ist und somit seine Arbeit verrichtet hat. Nun kann die eigentliche Maßnahme durchgeführt werden.

Flächendesinfektion

Die Flächendesinfektion dient dazu, möglicherweise kontaminierte Flächen von Mikroorganismen zu befreien. Sie erstreckt sich auf den Fussboden und Arbeitsflächen, wobei im Tätowier- und Piercingstudio bei dem Fussboden keine routinemäßige Flächendesinfektion nötig ist. Nur dann wenn Blut oder Sekrete auf den Boden gelangt sind, ist eine gezielte Flächendesinfektion dieses Arials erforderlich. Dagegen muß eine regelmäßige - mindestens tägliche Flächendesinfektion der Arbeitsflächen stattfinden. Die eleganteste Methode für diese Desinfektion von Arbeitsflächen ist die Anwendung eines aAlkoholischen Flächendesinfektionssprays. Dabei verwendet man Präparate im Konzentrat, welche aus einer Sprühflasche auf die zu reinigenden Flächen aufzusprühen sind, sodass eine satte Benetzung sichtbar ist. Im Anschluss daran wischt man mit einen Papier-Einweg-Handtuch die Fläche nach, sodass ein sichtbarer Feuchtigkeitsfilm verbleibt. Diese Methode hat den Vorteil, dass einerseits keine verdünnten Lösungen hergestellt werden müssen, andererseits ein schneller Wirkungseintritt aufgrund der kurzen Einwirkzeit von alkoholischen Flächendesinfektionsmitteln erwartet wird.

Instrumentendesinfektion

Instrumente im Tätowier- bzw. Piercingstudio sind in der Regel mit Blut behaftet. Da diese Instrumente bzw. Gegenstände auch verletzungsgefährdend sind, darf eine Vorreinigung nicht stattfinden, insbesondere nicht ohne Handschuhe! Ansonsten besteht Verletzungsgefahr und von den nicht desinfizierten Instrumenten könnte eine Übertragung blutübertragbarer Viren stattfinden. Die Instrumente sind also nach dem Gebrauch in ein korrekt dosiertes Instrumentendesinfektionsmittel einzulegen, die Einwirkzeit ist abzuwarten, erst im Anschluss daran darf eine Reinigung erfolgen. Schwierig gestaltet sich solch eine Reinigung bei Hohlkörpern wie Nadeln, bei denen eine anschließende Reinigung erschwert ist. Deswegen sollten Nadeln nur als Einwegnadeln genutzt werden. Nach der Entnahme des Instruments aus der Instrumentendesinfektionslösung erfolgt ein Abspülen mit Leitungswasser. Wenn dieses jedoch einen hohen Anteil an Chloriden, Sulfaten oder anderen Inhaltsstoffen besitzt, kann es zur Verfärbung oder zu Lochfraß der Instrumente insbesondere bei anschließender Sterilisation kommen. Bei schlechter Wasserqualität empfiehlt sich das abspülen mit destilliertem Wasser aus der Drogerie. Ihre Instrumente werden es ihnen mit längerer Haltbarkeit danken. Je nach Herstellerangaben sind die Desinfektionslösungen alle 24 Stunden oder je nach Herstellerangaben nach der maximalen Standzeit zu wechseln. Immer wenn sichtbare Verunreinigungen in die Lösung gebracht worden sind diese ebenfalls zu wechseln. Verwenden sie bitte für die Herstellung von Instrumenten-Desinfektions-Lösungen kleine Wannen von 3 - 4 L aus Kunststoff, Litern Sie diese aus und markieren 2 l mit einem Strich. Anschließend wird je nach notwendiger Konzentration das Konzentrat des Desinfektionsmittels mit einem Maßbecher hinzugefügt. Sofern die Instrumenten-Desinfektions-Lösung nicht Täglich gewechselt wird sollte das Verfalldatum auf der Wanne vermerkt werden.