Piercing Pflegeanleitung


Allgemeiner Tipp

Ein frisch gestochenes Piercing bedarf besonderer Pflege!


Natürlich hängt es ganz vom Träger selbst ab, was die beste Art ist, sein Piercing zu pflegen. Leute, die sich schon länger piercen lassen, haben meist ihre eigenen Erfahrungen gemacht und wissen genau, was die beste Art ist, ihr frisch gestochenes Piercing zu pflegen.

Fakt ist jedoch, daß eine ordnungsgemäße Nachbehandlung eines frischen Piercings ein absolutes Muss ist.

Pflege

Piercing Nachsorge
Um eine Entzündung der Wunde zu vermeiden, müßen die Wunde und der Schmuck zweimal täglich mit Wasser und Arztseife gereinigt werden. Gewebereste und Lymphflüssigkeit werden so aus der Wunde herausgespült. Anschließend wird ein entzündungshemmendes Mittel (z.B. Tyrosur-Gel oder Octenisept-Spray) auf den Schmuck aufgetragen.
Durch vorsichtiges Hin-und Herbewegen wird das Mittel im Stichkanal verteilt. Dies wird so lange durchgeführt, bis die Wunde verheilt ist. Auch nach vollständiger Abheilung sollte der Schmuck täglich gereinigt werden. Als entzündungshemmende Mittel eignen sich in erster Linie Gele. Salben sind in der Regel fetthaltig und können den Stichkanal verschließen. Die Wundheilung kann dadurch verzögert werden.
Tyrosur-Gel & Octenisept sind ein Lokalantibiotikum, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Sie wirken antibakteriell und ist sehr gut verträglich.

Vorsicht vor Schweiß und Reibung.
Nach dem Piercing muss der umgebende Körperbereich immer sauber gehalten werden, um eine Heilung zu unterstützen. Von Kleidung bedeckte Körperteile, wie z. B. Brustwarzen, Bauchnabel oder Geschlechtsbereich, sind wegen der Schweißbildung und der Reibung der Kleidung eher von Infektionen betroffen. Achten Sie darauf, dass Sie den neuen Schmuck so selten wie möglich anfassen.

Intimpiercings
Bis zur endgüältigen Verheilung KEIN SEX, auch nicht oral. Das ist unser voller Ernst und kein Scherz, da aus rein medizinischer Sicht eine unausgeheilte Wunde zu Problematiken und weiteren Infektionen führen kann.

Nicht mit ungereinigten Händen die gepiercte Stelle berühren
Auch beim Piercing im Intimbereich ist Sauberkeit ein absolutes Muß. Die Pflege ist ähnlich der des Hautpiercings. Hier hat sich das Anwenden von Eigenurin sehr bewährt. Auch hier gelten die gleichen Regeln wie beim Hautpiercing (Kruste entfernen, Hände gründlich reinigen usw.)
Diesen Vorgang zweimal pro Tag durchzuführen sollte reichen.

Vor der Pflege die eigenen Hände waschen!
Während des Heilungsprozesses sollten Sie sich vor dem Reinigen der gepiercten Körperstelle die Hände waschen. Lassen Sie während dieser Zeit niemanden den Piercingschmuck anfassen. Vermeiden Sie auch den Kontakt mit fremden Körperflüssigkeiten, z. B. Schweiß oder Speichel. Auch der eigene Schweiß kann die Wunde irritieren. Deshalb sollten sie z. B. nach dem Sport sorgfältig duschen.

Kleidung häufiger wechseln.
Tragen Sie immer saubere Kleidung und wechseln Sie die Bettwäsche jede Woche. Beim Ohrpiercing sollten Sie das Telefon und Brillengestelle mit Alkohol reinigen. Sie können auch die Brille mit Wasser und Seife reinigen.

Keine scharfen Substanzen und Alkohol verwenden.
Vermeiden Sie die Anwendung von scharfen Waschsubstanzen und Alkohol. Sie greifen die Haut an und trocknen sie aus. Bei einigen aggressiven Substanzen kann Goldschmuck seine Farbe verlieren.

Salzwasser läst die Verkrustungen nach dem Piercen besonders gut.
Sie sollten den gepiercten Bereich zweimal am Tag mit einer antibakteriellen Seife reinigen. Seien Sie beim Waschen vorsichtig, aber entfernen Sie sämtliche Rückstände und Krusten von der Körperstelle und vom Schmuck. Spülen Sie die Seife und die Rückstände gründlich, aber vorsichtig ab. Salzwasser läst Verkrustungen leichter. Ein Teelöffel Salz auf vier Tassen Wasser ist die richtige Mischung.

Weite Kleidung tragen.
Tragen Sie keine engen Kleidungsstücke. Beim Bauchnabelpiercing besonders keine großen Gürtel und Bodies tragen. Schlafen Sie nicht auf dem Bauch.

Vorsicht beim Schwimmen.
Beim Schwimmen sollten Sie vorsichtig sein. Meiden Sie öffentliche Bäder, Whirlpools und heiße Wannenbäder während der Heilungszeit.

Zähne und Mund nach jedem Essen und jedem Imbiss reinigen.
Beim Zungen- und Lippenpiercing sollten Sie zur Zahn- und Mundpflege ein antibakterielles Mundwasser ohne Alkohol verwenden. Reinigen Sie sich die Zähne und spülen Sie nach jedem Essen und jedem Imbiss. Bekommen Sie davon eine helle Zunge oder schlechten Mundgeruch, ist wahrscheinlich die Mundflora gestört. Dann sollten sie zur Mundpflege statt Mundwasser Salzwasser verwenden. Das richtige Mischungsverhältnis ist ein Teelöffel Salz auf vier Tassen Wasser.

Kontakt mit Make Up und Haarspray meiden.
Vermeiden Sie den Kontakt mit jeglichem Make Up. Besonders beim Ohrpiercing sollten Sie darauf achten. Vor dem Aufsprühen von Haarspray das Ohr gut abdecken.

Zungenpiercing zweimal täglich kontrollieren.
Bei Zungenpiercing sollten Sie zweimal täglich prüfen, ob der Schmuck nicht zu locker sitzt. Läst sich ein Zungenpiercing, können Sie einen Zahn beschädigen oder den Schmuck verschlucken.

 

  • Keine unnötige Berührung oder Bewegung des frischen Piercings
  • Keine Berührung mit ungewaschenen Fingern
  • Keine fremden Körperflüssigkeiten (Speichel, Sperma, Schweiß)
  • Niemals den Schmuck bewegen ohne Krusten oder Absonderungen vorher zu entfernen
  • Keine blutverdünnenden Medikamente (Aspirin, ASS, etc.) für ca. 2 Tage
  • Keinen Druck und Reibung (Kleidung, Gürtel, etc.) an der gepiercten Stelle
  • Sauna Baggersee, Schwimmbad und Wannenbäder sind für die komplette Verheilzeit gestrichen
  • Keine Duschgels und Seife


Heilungszeiten

Heilungszeiten hängen von jeder einzelnen Person, dessen körperliche Fitness und Gesundheit ab und können somit variieren.


Nachfolgend einige Heilungszeiten in einem Überblick, die nach unseren Erfahrungen der Realität entsprechen:

  • Ohr: 1 bis 6 Wochen
  • Nase: 3 bis 6 Wochen
  • Brustwarze: 2 bis 6 Monate
  • Augenbraue: 3 bis 4 Wochen
  • Bauchnabel: 1 bis 4 Monate
  • Lippe & Mundbereich: 2 bis 4 Wochen
  • Intimbereich: 2 bis 16 Wochen