allgemeine Piercing Infos

Es gibt verschiedene Bereiche des Körpers, an denen Schmuck den Körper verziert. Hier nur mal ein kurzer Überblick über die Vielzahl der Möglichkeiten....


Ohren - Piercings
Mit einem Ohrloch ist meistens das Piercing durch das Ohrläppchen gemeint, jedoch kann im Ohr an zahlreichen weiteren Stellen in der Ohrmuschel Piercingschmuck angebracht werden. Diese Piercings ziehen meistens einen langwierigen Heilungsprozess mit sich.

Gesichts - Piercings
In den 90ern wurden besonders das Augenbrauenpiercing und das Labret-Piercing populär.

Körper - Piercings
Sowohl als Schmuckpiercing als auch zur sexuellen Stimulation wird auch das Brustwarzenpiercing relativ häufig getragen und ist mittlerweile ähnlich populär wie das vor allem von Frauen getragene Bauchnabelpiercing.

Intim - Piercings
Im Genitalbereich sind sowohl bei Männern als auch Frauen zahlreiche Piercingvariationen möglich. Die meisten Piercingvarianten unterscheiden sich auf Grund der unterschiedlichen Anatomie zwischen den Geschlechtern.

sonstige Piercings und VariantenJe nachdem, wie mehrere Piercings miteinander kombiniert oder angeordnet werden, spricht man von einem Orbital oder einem Venom-Piercing. Verschiedene Varianten lassen den Körper nach Kundenwünschen verzieren.


Eine ausführliche Erklärung bekommt ihr hier: Piercing - Arten

Allgemein

Piercing ( von engl. to pierce "durchbohren - durchstoßen" über altfranz. perciet und lat. pertundere "durchstoßen - durchbrechen" ) ist eine Form der Körpermodifikation, über die der Schmuck in Form von Ringen oder Stäben an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers durch die Haut und das darunterliegende Fett- oder Knorpelgewebe eingefügt werden.

Das gezielte Durchstechen verschiedener Haut- und Körperstellen, wie Lippen oder Ohren als traditioneller Körperschmuck wird bereits seit Jahrtausenden von zahlreichen Kulturen und Ethnien praktiziert. Die frühesten Belege in Form von Schmuck oder Zeichnungen lassen sich bis auf 7000 Jahre zurückdatieren.
Dabei handelt es sich neben der schmückenden Funktion meistens um die Abgrenzung zu anderen Volksstämmen, um spirituelle Rituale oder die symbolische Darstellung und Zelebrierung eines Veränderungsprozesses der Reife oder des gesellschaftlichen Status.

Die meisten Oberflächenpiercings, wie das Korsett-Piercing oder das Madison-Piercing, stellen dagegen eine Neuerscheinung der späten 1990er Jahre dar.

 

Material

Zum Einsatz werden in den meisten fällen Teflonstäbe (PTFE) mit Platte und einer  Kugel oder ein Stud mit 2 Kugeln eingesetzt.

Geeignet ist Titan, PTFE oder medizinischer Edelstahl. Darüber hinaus ist jedoch auch Schmuck aus zahlreichen weiteren Materialien wie Glas und Plastik oder organischen Materialien wie Holz und Horn erhältlich.

 

 

Wildfleisch - Keloid Narbenbildung

Körperverzierung mit Risiko

Piercings sind eine gefragte Körperverzierung. Man kann mit ihnen eigene Vorzüge hervorheben oder Highlights setzen. Piercings sind ästhetisch. Ein Problem daran kann jedoch die Bildung von Wildfleisch sein. Ein Piercing wird mittels eines kleinen Eingriffes so platziert wie der Kunde es sich wünscht. Bei einigen Personen kommt es allerdings zu Entzündungen und sogenanntes Wildfleisch entsteht. Die Freude über das neue Piercing ist schnell dahin, wenn die Wunde nicht optimal verheilt. Die Entstehung von Wildfleisch oder auch allgemein von Entzündungen ist ein Risiko, dass auftreten kann. Ähnlich wie bei einer Operation gibt es auch bei Piercings kleinere Risiken wie Blutungen oder Entzündungen. Ein Piercing-Profi kann das Risiko nicht 100%-ig ausschließen, da jeder Mensch anders reagiert und die Wundheilung individuell ist. Eine genaue Befolgung der Nachsorge ist essenziell wichtig, jegliche Störung der Wundheilung sollte vermieden werden.

 

 

Was genau versteht man unter Wildfleisch und wie lässt sich Wildfleisch vorbeugen?

Der medizinische Fachbegriff für den umgangssprachlichen Ausdruck Wildfleisch lautet Keloid. Dieser Fachtermini umfasst Wucherungen des Gewebes. Die Gewebewucherungen gehen damit einher, dass die oberen Schichten der Hautzellen fehlen und die Haut an dieser Stelle quasi offen ist. Kommt eine Reizung des Hautbereiches um das Piercing hinzu, kann wildes Fleisch auftreten. Eine Überreaktion des Körpers wobei der Körper nach der Heilung weiterhin Zellen produziert um die Wunde  zu schließen. Eine gute Möglichkeit der Wildfleisch-Prophylaxe ist grundsätzlich das Vermeiden von Reizungen oder Reibungen am Piercing. Das Piercing sollte nicht manipuliert werden, sondern ungestört heilen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die richtige Pflege und Nachsorge des Piercings. Der Piercingbereich sollte regelmäßig desinfiziert werden, um Entzündungen vorzubeugen.    !!Wildfleisch ist nicht gefährlich!!  

 

Herkömmliche Keloid-Behandlungen

Bei Hautwucherungen im Piercingbereich gibt es vielerlei herkömmliche Mittel, die hilfreich sein können. Es kann beispielsweise hilfreich sein das Wildfleisch 5 mal täglich mit Kamillosan zu behandeln. Das Konzentrat wird mit einem Wattestäbchen aufgetragen und soll das Wildfleisch austrocknen, so dass es sich irgendwann einfach ablöst. Hierfür muss eine konsequente Durchführung erfolgen. Auch Wasserstoffperoxid ist ein gängiges Mittel gegen Wildfleisch. Das 3%-ige oder 6%-ige Mittel, dass in Apotheken erhältlich ist, wird ebenfalls mit einem Wattetupfer 5 mal am Tag auf das Wildfleisch aufgetragen, um die Wucherung auszutrocknen und abzulösen. Empfohlen wird weiterhin das Auftragen einer fein zerstoßenen ASS Tablette, die mit Wasser zu einer dickflüssigen Textur verrührt wird. Beachtenswert ist, dass sich Brausetabletten hierfür nicht eignen. Auch diese Textur wird schliesslich, jedoch nur einmal täglich, mit einem Wattetupfer auf das betroffene Hautareal aufgetragen. Idealerweise sollte dies dann mindestens 2 Stunden oder über Nacht einwirken. Ein weiteres hilfreiches Mittel kann auch der Einsatz von Tyrosur bedeuten. Das Gel wird auf die sorgfältig gereinigte Hautstelle mit einem Wattetupfer aufgetragen. Dieser Vorgang sollte 3 bis 5 mal täglich wiederholt werden. Tyrosur beeinhaltet ein Antibiotikum. Es sollte mindestens eine Woche und maximal zehn Tage bei einer akuten Entzündung mit Eiterbildung verwendet werden.

 

 

Wildfleisch und Genetik

Wildfleisch ist nicht nur ein kosmetisches Problem, dass die ästhetische Optik des Piercings trübt. Es kann sich auch infizieren. Bezüglich der Optik ist eine Entfernung möglich. Die Medizin bietet das operative Entfernen oder das Unterspritzen mit Cortison als Behandlungsmethode gegen hartnäckiges Wildfleisch. Bei Piercings erweisen sich die Hausmittel in der Regel als ausreichend. In seltenen Fällen gibt es jedoch Personengruppen, die eine genetische Disposition für die Entstehung von wildem Fleisch mitbringen. Es handelt sich hierbei meist um Personen, die bei jeglichen Verletzungen schnell zu Wildfleischbildung neigen. Diese seltene Personenkategorie profitiert selbst häufig nicht von operativen Eingriffen, um die Wildfleischentstehung zu beseitigen. Bei diesen Kunden tritt das Wildfleisch in der Regel erneut auf. Allerdings wissen diese Piercing-Kunden in der Regel um diese genetische Veranlagung und wägen dann persönlich ab, ob sie dieses Risiko bei einem Piercing in Kauf nehmen möchten.