Piercing Arten und Abheilphasen


Gesicht

Lippenbändchen
Bei diesem Piercing wird das kleine Bändchen zwischen Oberlippe und Zahnfleisch gepierct. Als Schmuck wird ein Ring verwendet. Stäbchen werden als sehr störend empfunden, da die Kugeln eine Reizung des Zahnfleischs hervorrufen können.
Heilungszeit: 1 bis 2 Wochen

Labret (Lippenpiercing)
Das Piercing unter der Unterlippe nennt man LABRET. Dieses Piercing weist in den ersten Wochen ähnliche Unannehmlichkeiten wie an der Zunge auf. Deswegen wird auch dort zuerst ein längerer Stab (Labretstud) und nach dem Abklingen der eventuellen Schwellung ein exakt passendes Schmuckstück eingesetzt.
Eine andere Schmuckvariante für diese Stelle ist ein Ring, der allerdings nicht für den Anfang zu empfehlen ist, da er doch als wesentlich störender während der Heilungsphase empfunden wird als ein Labretstud.
Die Platzierung des Labrets ist grundsätzlich rund um die Lippenkonturen und sogar an den Backen möglich. Auch das Labret hat einen historischen Hintergrund: In Afrika und Alaska trugen Männer sowie Frauen Pflöcke aus Metallen, Holz, Knochen oder Elfenbein als Zeichen dafür, dass sie verheiratet sind. In Afrika hatte es außerdem noch eine mythologische Bedeutung. Diverse Stämme glaubten nämlich, daß die Sprache der Menschen auf dem Webstuhl der Götter entstanden sei. Als Symbol der gespannten Fäden dienten die Zähne, die zu diesem Zweck auch oft spitz zugefeilt waren, und der Ring an der
Unterlippe verkörperte das Webschiffchen.
Heilungszeit: ca. 4 Wochen

Tongue (Zunge)
Dieses Piercing wird meistens in der Mitte der Zunge platziert.
Allerdings bedarf es dabei etwas Geduld, denn kurz nach dem Piercing schwillt die Zunge normalerweise an. Deshalb ist auch der längere Stab am Anfang unbedingt vonnöten. Bitte verzichtet die ersten 3-4 Tage auf Zucker, scharfes Essen und Milchprodukte, da der Heilungsprozess dadurch negativ beeinflusst wird. Auch Rauchen kann zu Komplikationen führen, da die Rauchpartikel die Wunde verkleben können.
Heilungszeit 2 bis 3 Wochen

Nostril

Das Nasenpiercing wird seitlich an der Nasenwand gestochen. Anfangs wurde es noch häufig mit der Ohrlochpistole eingesetzt. Von dieser Brachial-Methode ist abzuraten, da auf diese Weise unnötig viel Hautgewebe zerstört wird. Knorpelpiercings benötigen grundsätzlich eine längere Heilphase. Beim Ersteinsatz sollte ein Ring mit ausreichendem Durchmesser gewählt werden, da das Piercing sonst wandern und herauswachsen kann.
Schmuckempfehlung: Stud, BCR, Nostril Screw
Heilungszeit: ca. 4 Wochen

Septum

Das Septum-Piercing wird durch das Mischgewebe (Haut / Knorpel) am unteren Ende der Nasenscheidewand gestochen. Dabei sollte in möglichst horizontaler Position gestochen werden, um die Gesichtssymmetrie nicht unvorteilhaft zu beeinflussen.
Schmuckempfehlung: Retainer, "Septumspieße"
Heilungszeit: 2 bis 3 Monate

Madonna

Das Madonna (oder auch Marilyn) Piercing ist vom Prinzip her ein Labret Piercing an der Stelle an der einige Stars (z.B. Madonna) einen Schönheitsfleck (Muttermal) haben.
Heilungszeit: 4 bis 8 Wochen

Medusa

Das Medusa Piercing wird in der Mitte oberhalb des Mundes gestochen und ist damit eine weitere Variation des Labret Piercings.
Heilungszeit: 4 bis 8 Wochen

Eskimo

Das Piercing wird durch die Unterlippe von oben nach unten durchstochen. D.h. die Kugeln sind auf und unter Lippe.
Heilungszeit: 4 bis 8 Wochen

Cheek

Das Cheek Piercing wird seitlich des Mundes in die Wange gestochen, oft an der Stelle wo die gepiercte Person ein Grübchen hat.
Heilungszeit: ca. 4 Wochen

Bridge

Dieses Piercing wird in die Hautfalte über dem Nasenbein zwischen den Augen angebracht. Hierbei wird die zu piercende Stelle so gewählt, daß das Sichtfeld nicht eingeschränkt wird. Als Schmuck empfiehlt sich ein Bananabell, da durch die Biegung des Stabes der Druck auf die Hautoberfläche vermindert wird.
Heilungszeit: 4 bis 8 Wochen

Eyebrow (Augenbraue)

Mittlerweile eines der populärsten Piercings. Es wird so gestochen, daß es die Augenbraue umfasst. Einen sehr schönen Effekt ergibt es, wenn man mehrere Schmuckstücke nebeneinander platziert. Wenn das Piercing abgeheilt ist, kann man ohne Probleme einen Stab einsetzen, der nur die beiden Kugeln sichtbar macht.
Heilungszeit: 4 bis 8 Wochen

 

Ohren

Die Ohren bieten viele Piercingmöglichkeiten. Die bekannteste ist nach wie vor das Ohrläppchen. Aber auch entlang des gesamten Rands und in diversen Falten in der Ohrmuschel kann Schmuck eingesetzt werden. Die flache Übergangsstelle zwischen Kopf und Ohr wird anatomisch Tragus genannt und genauso heißt das Piercing an dieser Stelle. Auch am Ohr ist es empfehlenswert sich fachmännisch piercen zu lassen. Das Piercen des Ohrs ist in vielen Kulturkreisen ein Ausdruck von Reichtum und zeigt außerdem die Geschlechtsreife der Frauen an, da das Ohr oft mit der Vagina verglichen wird. Weiterhin soll der Schmuck am Ohr böse Geister fernhalten, die versuchen ins Körperinnere vorzudringen.

Tragus
Das Tragus wird durch den dreieckigen Knorpel-Vorsprung an der Gehörgangöffnung gestochen. Das Anti-Tragus befindet sich an dem gegenüberliegenden Knorpel. Ein kleiner Ring wird üblicherweise eingesetzt. Die Abheilphase kann sehr schmerzhaft sein, und sich drei bis zwölf Monate hinziehen.
Schmuckempfehlung: Barbell, TCR
Heilungszeit: 3 bis 12 Monate

Antitragus
In der Knorpelfalte oberhalb des Ohrläppchens wird das Antitragus gestochen. Das Punchen ist bei diesem Knorpelpiercing ratsam. Das erspart einigen Schmerz und zeigt sich in einer kurzen Abheilphase, von zwei bis vier Wochen. Wird es gepierct kann es starken Druckschmerz verursachen und braucht drei bis sechs Monate bis zur Abheilung. Schmuckempfehlung: BCR, Barbell
Heilungszeit: gepuncht ; gepierct 3 bis 6 Monate

Earlobe
Das Lobe-Piercing - oder auch "Ohrloch" im Volksmund genannt ist das wohl am meisten verbreitete Piercing. Früher wurde das Ohrläppchen häufig mit einer Ohrlochpistole malträtiert. Das ist nach heutigen Erkenntnissen zu vermeiden, da das umliegende Gewebe unnötig zerstört wird. Das Earlobe sitzt Idealerweise nicht zu nahe am Rand, vor allem wenn es später gedehnt werden soll. Für den Fall kann man direkt mit einer Stärke von bis zu 3,2 mm stechen, das verkürzt den Dehnungsprozess enorm.
Schmuckempfehlung: BCR, Flesh , Twisted Ring, Tunnel
Heilungszeit: 2 bis 3 Wochen

Inner Conch
Dieses Piercing wird in die innere Ohrmuschel gestochen.
Heilungszeit (gepuncht): 2 bis 4 Wochen
Heilungszeit (gestochen): 3 bis 6 Monate

Outer Conch
Dieses Piercing wird in die äußere Ohrmuschel gestochen.
Heilungszeit (gepuncht): 2 bis 4 Wochen
Heilungszeit (gestochen): 3 bis 6 Monate


Rook
Es wird in der oberen Knorpel-Falte gestochen. Obwohl es harmlos aussieht und ja "am Ohr" sitzt, ist es wahrscheinlich eines der schmerzhaftesten Piercings, da es durch sehr dichte Knorpelstruktur gestochen wird.
Heilungszeit: 3 bis 6 Monate

Daith
Das Daith Piercing wird durch die Knorpelbrücke im Inneren der Ohrmuschel gestochen. Das Daith an sich ist nicht leicht zu stechen, sollte aber für einen erfahrenen Piercer kein Problem darstellen.
Heilungszeit: 3 bis 6 Monate

Helix
Das Helix-Piercing wird durch den äußeren Knorpelrand des Ohrs gestochen. Es wird praktisch vom "normalen" Ohrloch bis oben herum zu der Stelle gestochen, wo der Knorpelrand zur Brücke (Daith-Piercing) wird.
Auch hier gibt es die Alternative zum "normalen" Stechen des Piercings - das Punchen.
Heilungszeit (gepuncht): 2 bis 4 Wochen
Heilungszeit (gestochen): 3 bis 6 Monate

Laut Erfahrungen von Trägern heilt dieses Piercing nie richtig ab und schmerzt z.B. auch noch nach 3 Jahren Tragezeit.

Industrial
Beim Industrial Piercing wird ein Schmuckstück (langer Barbell) durch 2 gestochene Löcher getragen. Es besteht also praktisch aus 2 Helix Piercings.
Es ist ratsam zuerst mit einem einfachen Helix zu beginnen und nach Abheilung genau zu sehen zu welcher "Gegenstelle" der Kanal führt und dann den 2. Helix stechen und per langem Stab zum Industrial zu machen
Heilungszeit (gepuncht): 2 bis 4 Wochen
Heilungszeit (gestochen): 3 bis 6 Monate

 

Oberkörper

Navel (Bauchnabelpiercing)
Schon im alten Ägypten war das Bauchnabelpiercing ein Zeichen königlicher Herkunft und auch nur den Adligen vorbehalten. Das Bauchnabelpiercing wird üblicherweise in die Hautfalte, die den Bauchnabel umgibt, oberhalb oder unterhalb des Nabels gestochen und sitzt vertikal. Die am weitesten verbreitete Variation ist am oberen Rand. Nie sollte man den Nabel selbst piercen! Es gibt noch eine weitere Variante, in der das Piercing horizontal durch die den Bauchnabel umgebende Hautfalte gestochen wird, diese Art des Bauchnabelpiercings ist allerdings anfälliger für Komplikationen.
Das Bauchnabelpiercing ist eines der am umständlichsten heilenden Piercings, da es bedingt durch Laufen, Bücken und der getragenen Kleidung sehr vielen Reizen ausgesetzt ist. Dieses Piercing bedarf intensiver Pflege.
Heilungszeit: 3 bis 12 Monate

Nipple (Brustwarzenpiercing)
Das Brustwarzenpiercing wird meist horizontal oder vertikal gestochen, kann jedoch beliebig ausgerichtet sein. Das Brustwarzenpiercing (meist bei Männern) wird auch gerne gedehnt und entgegen der oft geäußerten Befürchtung führt ein Brustwarzenpiercing bei der Frau nicht dazu, dass sie später kein Kind mehr stillen kann. Dieses Piercing birgt wie alle Piercings Risiken und Potential für Komplikationen, ist in der Regel aber unproblematisch. Die Ausheilung ist meistens langwieriger, da durch den direkten Textil-Kontakt und viel Bewegung das Piercing kaum zur Ruhe kommt.
Heilungszeit: 3-12 Monate (kann auch länger dauern)

Drosselgrube
Das Piercing sitzt entweder Mittig am Halsanfang oder rundherum.
Auch hier ist die Gefahr des Entzündens oder des Herauswachsens sehr hoch. Verheilt es ohne Probleme, ist dieses Piercing ein garantierter Blickfang. Geht es schief, bleibt eine hässliche Narbe übrig. Die Gefahr des Herausreißens ist hoch, da man öfters daran hängen bleibt.
Heilungszeit: 6 bis 12 Monate

 

Intim - Mann

Frenum
Ein Piercing etwas unterhalb des Vorhautbändchens (Frenum) in Richtung Penisschaft, da das Bändchen selbst meist so dünn ist und ein Ausreißen des Lochs zu befürchten wäre. Das Durchstechen der dünnen weichen Haut ist leicht vorzunehmen und wenig schmerzhaft.
Bei beschnittenen Männern wird im allgemeinen ein Stift, bei unbeschnittenen Männern ein Ring eingesetzt. Es können auch mehrere Piercings entlang der Unterseite des Penis angebracht werden (Frenum Ladder), wobei die Wahrscheinlichkeit für ein Herauswachsen des Schmucks mit der Entfernung vom eigentlichen Frenum steigt.
Es ist auch möglich, vom Frenum aus einen Ring um die Eichel zu klappen, was die Erektion beschleunigen soll.
Der Frenumschmuck soll angeblich das bei Frauen beliebteste Piercing der männlichen Genitalien sein.
Heilungszeit: 4 - 6 Wochen

Hafada
Hafadas werden alle Ringe im Bereich des Hodensacks genannt. Üblicherweise werden sie entlang der »Naht« sowie an den Seiten des Hodensacks angebracht und sind reine »Schmuckpiercings« ohne nennenswerten sensorischen Reiz. Hafadas sind Oberflächenpiercings, d.h. sie gehen lediglich durch die Haut. Als solche haben sie, wie alle Oberflächenpiercings, eine hohe Wahrscheinlichkeit herauszuwachsen. Sticht man durch Hautfalten, die die meiste Zeit hervorstehen, ist die Chance einer problemlosen Heilung größer.
Heilungszeit: 3 - 5 Monate

Guiche
Dieses Piercing gilt als sehr stimulierend. Es wird horizontal durch die »Naht« am hinteren Ende des Hodensacks gestochen. Die richtige Platzierung ist meist ein Kompromiss zwischen der empfindlichsten Stelle in diesem Bereich und der Tatsache, daß der Guiche umso besser verheilt, je näher er am Hodensack angebracht ist. Männer, die viel sitzen oder Rad fahren, haben oft größere Probleme während der Heilung.
Heilungszeit: 4 - 6 Monate

Bauchdeckenring oder Pubic
Horizontal am oberen Penisansatz gestochen ist der Bauchdeckenring ein echtes Oberflächenpiercing, das während der Heilung nicht mechanisch gereizt werden darf und leicht herauswächst. Es sollte wirklich möglichst knapp über dem Penisansatz gestochen werden, da sich ansonsten die Heildauer verlängert. Als Schmuck werden Ringe oder Kugelstifte getragen.
Heilungszeit: 4 - 6 Monate

Dydoes
Meist paarweise angebrachte Piercings durch den Eichelkranz. Dydoes werden mit kurzen Stiften getragen und sollen bei beschnittenen Männern die verloren gegangene Empfindlichkeit der Eichel wieder verbessern. Für unbeschnittene Männer oder für die, bei denen der Eichelkranz zu flach ausgebildet ist, sind diese Piercings nicht geeignet.
Heilungszeit: 3 - 6 Monate

Ampallang
Ein horizontales Piercing durch die Eichel, in das ein gerader Stift eingesetzt wird. Die Länge des Stichkanals und damit des Schmucks sollte im erigierten Zustand vermessen werden um spätere Druckstellen zu vermeiden. Es kann durch die Harnröhre gestochen werden, das sind dann eigentlich zwei Piercings, oder daran vorbei. Die erste Methode ist verbreiteter. Wie auch der Apadravya ist der Ampallang beim Verkehr besonders reizvoll für die Partnerin.
Heilungszeit: 6 - 10 Monate, oft länger.

Prince Albert
Ein sehr beliebtes Piercing, bei dem der Ring in die Harnröhre ein- und durch ein Loch neben dem Vorhautbändchen wieder austritt. Bei einer Vorhautverengung sollte diese vorher unbedingt behandelt werden, da sonst eine ausreichende Reinigung und Desinfektion des Stichkanals während der Heilung nicht möglich ist. Bei der Wahl des Schmucks sollte man darauf achten, daß die Verschlußkugel groß genug ist, um nicht in die Harnröhre zu rutschen und der Ringdurchmesser nicht zu klein, damit die Eichel nicht eingeschnürt wird. Ein ständiger Druck durch zu kleinen Schmuck kann zu einer Eichelteilung führen die, falls nicht erwünscht, nur durch einen chirurgischen Eingriff wieder behoben werden kann. Außerdem sollte man sich bewusst sein, daß der Ring den Urinstrahl ablenkt und man so im Stehen oft erst mit viel Übung keine nassen Füße bekommt. Der PA kann, wie alle Piercings durch die Eichel, in den ersten Tagen stark bluten. Bekannt ist auch der umgekehrte Prince Albert, der sich vom normalen PA durch die Stichrichtung, vom Vorhautbändchen zur Harnröhrenöffnung, unterscheidet.
Heilungszeit: 6 - 8 Wochen

Apadravya
Beim Apadravya handelt es sich um ein altbekanntes Piercing, das im Kamasutra unter den Aphrodisiaka genannt wird. Es wurde allen Männern empfohlen, die nicht mehr die Jüngsten waren oder die nur langsam in den Erregungszustand kamen.
Gestochen wird vertikal durch die Eichel, meistens zwischen dem Ansatz des Vorhautbändchens und der Eicheloberseite, manchmal auch hinter der Eichel. Oft ist der Apadravya eine Erweiterung eines Prince Albert, d.h. als Stichkanal kann der Eingang des PA genutzt werden. Das Piercing ist wie der PA eine recht blutige Angelegenheit und sehr schwierig durchzuführen. Es erfordert unbedingt einen sehr erfahrenen Piercer.
Heilungszeit: 6 - 10 Monate, kürzer, wenn bereits ein verheilter PA vorhanden ist.

Vorhautpiercing
Vorhautpiercings sollen schon bei den alten Römern ausgeübt worden sein. Sklaven, Schaustellern und Athleten wurde durch einen Ring die Vorhaut zusammengesteckt, um sie zur Keuschheit zu zwingen. In Birma war der sogenannte »Oetang« bekannt, der ebenfalls aus Keuschheitsgründen genutzt wurde. Ein Ring durch mehrere Piercings oder ein kleines Schloss dient auch heute gelegentlich als eine Art Keuschheitsgürtel für Männer. Vorhautpiercings - nicht zum Zusammenstecken genutzt - können allerdings auch sehr stimulierend wirken, da der Schmuck während sexueller Aktivitäten an der Eichel reibt. Da nur die Vorhaut durchstochen wird, ist es eine schonende Piercingart. Als Piercingschmuck wird während der Abheilungsphase ein Ring, danach eventuell ein Stift empfohlen.
Heilungszeit: 6 - 8 Wochen

Intim - Frau

Äußere Schamlippen
Für fast alle Frauen geeignet. Diese Piercings sind besonders beliebt, wenn die Trägerin an ihren Ringen Gewichte, Schlösser oder anderes Spielzeug befestigen möchte, da das Gewebe recht fest und belastbar ist. Sie werden oft paarweise angebracht und sind im allgemeinen mehr zur Zierde als zur Stimulation geeignet.
Heilungszeit: 3 - 5 Wochen

Innere Schamlippen
Um hier Ringe anbringen zu können, sollten die inneren Schamlippen im Stehen deutlich zwischen den äußeren hervorschauen. Die inneren Lippen bestehen aus zartem Schleimhautgewebe, das rasch heilt und sehr dehnbar ist. Daher kann hier in kurzer Zeit immer dickerer Schmuck getragen werden.
Heilungszeit: 4 - 6 Wochen

Horizontales Vorhautpiercing
Vorhautpiercings bei Frauen sind stark anatomieabhängig. Für einen horizontalen Ring sollte der »Steg«, der die Klitorisvorhaut in Richtung Bauch verlängert, auch bei geschlossenen Beinen zu sehen sein. Anderenfalls ist es wahrscheinlich, daß Schmuck an dieser Stelle durch den Druck der äußeren Schamlippen verdreht wird und schief verheilt oder herauswächst. Ein ovaler Ring kann dieses Problem manchmal lösen. Dieses Piercing gehört zu den »Oho«- Möglichkeiten für Frauen! Das Metall im Stichkanal kann besonders bei dickeren Ringen den Klitorisschaft von oben stimulieren, dabei wird der Ringdurchmesser so gewählt, daß die Verschlußkugel auf der Klitoriseichel zu liegen kommt.
Heilungszeit: 6 - 8 Wochen

Vertikales Vorhautpiercing
Hier wird die eigentliche Klitorisvorhaut vertikal durchstochen, um einen Ring oder gebogenen Stift zu tragen. Geeignet ist dieses Piercing für Frauen mit großer und loser Vorhaut, die man anheben und darunter schauen kann. Da beim vertikalen Vorhautpiercing der Schmuck direkten Kontakt zur Klitoriseichel hat sollte es nur von Frauen gewählt werden, die direkte Berührungen der Eichel als angenehm empfinden. Diese werden dann aber in den meisten Fällen auch großes Vergnügen an ihrem Ring haben.
Heilungszeit: 4 - 6 Wochen

Klitoris
Klitorispiercings sind nicht so verbreitet wie Piercings durch die Klitorisvorhaut. Nur Frauen mit einer großen Klitoriseichel (ab 6mm Durchmesser) und einer losen oder nicht vorhandenen Vorhaut sind gute Kandidatinnen für einen Ring oder Stift an dieser Stelle. Ist die Eichel exponiert, von Natur aus oder nach einer Beschneidung, ist ein horizontales oder vertikales Piercing möglich. Ist die Klitoris bedeckt, so ist ein vertikaler Stift geeigneter, da dieser weniger Irritationen durch Bewegung der Vorhaut ausgesetzt ist.
Einige Frauen berichten von spontanen Orgasmen kurz nach dem Piercen. Diese Übersensibilität läßt im allgemeinen mit der Zeit wieder nach. Die Möglichkeit einer Nervenschädigung, besonders bei einer (zu) kleinen Klitoris oder einem unerfahrenen Piercer kann nicht ausgeschlossen werden.
Heilungszeit: 4 - 6 Wochen

Triangle
In Europa recht wenig verbreitet, daher ist es nicht einfach, einen erfahrenen Piercer zu finden. Das Triangle ist ein horizontales Piercing durch das Gewebe an der Hinterseite (nicht unterhalb) des Klitorisschaftes. Die zu piercende Stelle kann als ein weiches Dreieck gespürt werden, wenn man den Klitorisschaft bis dicht an das Schambein verfolgt und dort leicht zusammendrückt. Außer einem Piercing gibt es keine Möglichkeit, dieses empfindliche Gewebe effektiv zu stimulieren, daher kann hier ein Ring oder Stift der Trägerin bisher unbekannte, sehr angenehme Gefühle bereiten.
Leider ist auch dieses Piercing stark anatomieabhängig. Zwischen zu großen äußeren Schamlippen wird der Schmuck, wie beim horizontalen Vorhautpiercing, verdreht und verheilt schief oder wächst heraus.
Heilungszeit: 4 - 6 Monate

Fourchette
Ein vertikales Piercing durch den hinteren Treffpunkt der inneren Schamlippen, stark anatomieabhängig. Als Schmuck wird ein Ring oder ein gebogener Stift eingesetzt. Dieses Piercing ist ungeeignet für Frauen, die regelmäßig vaginalen Geschlechtsverkehr haben, da der Schmuck dabei in die Vagina gezogen und das zarte Gewebe schmerzhaft belastet werden kann.
Heilungszeit: 4 - 6 Wochen

Christina / Pubic
Ein vertikales Piercing am vorderen Treffpunkt der äußeren Schamlippen. Die Stelle sollte nur gepierct werden, wenn ein möglichst tiefes »Grübchen« vorhanden ist. Das ist meist bei großen und alles bedeckenden äußeren Schamlippen der Fall. Da der Stichkanal verhältnismäßig lang ist und das Grübchen bei vielen Bewegungen seine Form ändert oder flacher wird, braucht das Piercing lange zum abheilen und der Schmuck verändert oft seine Position oder wächst heraus. Die Situation ist vergleichbar mit dem beliebten, aber oft problematisch verheilenden Bauchnabelpiercing.
Heilungszeit: 4 - 6 Monate

Prinzessin Albertina
Die kleine Schwester des Prince Albert wird vertikal durch die Haut zwischen Harnröhre und Vagina gestochen. Im Gegensatz zu vielen Männern empfinden aber sehr wenige Frauen eine Stimulation ihrer Harnröhre als angenehm. Da diese bei Frauen auch wesentlich kürzer ist, kann eine Infektion des Piercings schnell zu einer Blasenentzündung und erheblichen Komplikationen führen. Dieses Piercing ist kaum verbreitet und nur in seltensten Fällen zu empfehlen.